Was ist OASIS?

Über das Sperrsystem für spielsüchtige und -gefährdete Teilnehmer am Glücksspiel in Deutschland

Hinter OASIS steckt das bundesweite Sperrsystem für suchtgefährdete Spieler. Ein Eintrag in der Sperrdatei bedeutet, dass Spieler von der Teilnahme am Glücksspiel ausgeschlossen sind.

OASIS ist Bestandteil der Spielerschutzmaßnahmen, die mit dem Inkrafttreten des GlüStV zum Pflichtprogramm gehören.

Wie OASIS funktioniert, welche Daten gespeichert werden und wie eine Spielersperre durchgeführt wird, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist die OASIS Spielersperre?

OASIS steht für “Online-Abfrage Spielerstatus”. Der vollständige Name gibt bereits preis, worin die Hauptaufgabe der Sperrdatei besteht. In Echtzeit erfolgt eine Abfrage des Spielerstatus.

Um sich in einem Online Casino zu registrieren oder Zugang zu einer lokalen Spielstätte zu erhalten, müssen sich Spieler in Deutschland identifizieren. Die personenbezogenen Daten werden mit der Sperrdatei abgeglichen. Wird angezeigt, dass ein Spieler einen aktiven Eintrag in der Sperrdatei hat, wird ihm der Zugang zum Glücksspiel verwehrt. Das System funktioniert in zwei Richtigen: Spieler können sich selbst sperren oder durch Dritte gesperrt werden.

Seit den neuen Glücksspielverordnungen ist OASIS Pflicht. Glücksspielanbieter und -veranstalter jeglicher Art müssen am Sperrsystem angeschlossen sein. Dies ist Teil der Spielerschutzmaßnahmen im Rahmen des GlüStV. OASIS ist dabei nicht zu verwechseln mit LUGAS, dem länderübergreifenden Glücksspielaufsichtssystem.

Rechtlich sind ausschließlich Glücksspielanbieter und deutsche Online Casinos mit Lizenz zum Anschluss an die OASIS Sperrdatei verpflichtet. Casinos mit Lizenzen aus Curaçao oder Malta, die hierzulande erlaubt sind, müssen diese Auflagen nicht erfüllen.

Das Konzept von OASIS ist nicht neu: Ähnliche Sperrsysteme bestehen in Deutschland bereits seit den frühen Achtzigerjahren. Schließlich wurden die bisherigen Datenbanken 2021 in die bundesweite Sperrdatei OASIS übernommen.

Das Funktionsprinzip bleibt jedoch das Gleiche. Während der Statusabfrage werden zunächst Vorname, Name und Geburtsdatum eines Spielers abgeglichen. Es erfolgt eine simple Antwort durch OASIS: “Der Spieler ist gesperrt” oder “Der Spieler ist nicht gesperrt”. Je nach Auskunft kann der Anbieter von Glücksspielen dem Spieler Zugang gewähren oder muss ihn ausschließen.

OASIS Datenspeicherung

Glücksspielanbieter erhalten von OASIS nur eine Antwort auf die Frage, ob ein Spieler aktiv gesperrt ist oder nicht. Der Abgleich erfolgt durch die personenbezogenen Daten Name, Vorname und Geburtsdatum.

Unabhängig davon werden folgende Spielerdaten in der OASIS Sperrdatei gespeichert:

• Vorname, Nachname, Geburtsname
• Geburtsdatum und -ort
• Aktuelle Anschrift
• Pseudonyme
• Grund und Dauer der Sperre, falls anwendbar
• Meldestelle
• Lichtbildausweis
• Jegliche für die Sperrung zulässige Dokumente

Kritiker äußern Sorgen um die Sicherheit und die souveräne Handhabung der Daten. Aufgrund der hohen Datenschutzstandards in Deutschland besteht jedoch kein Grund zur Verunsicherung. Weder dem Anbieter von Glücksspielen noch andere Institutionen oder Dritten wie Banken oder die Schufa stehen Einblicke in die Daten der Spieler zur Verfügung.

Die Abfrage dient lediglich dem Identitätsnachweis. Bei negativer Bonität verweigern Online Casinos in Deutschland Spielern den Zugang nicht. Auch umgekehrt hat eine Sperre keinen Einfluss auf die Bonität des Spielers.

Wie funktioniert das OASIS Sperrsystem?

Eine Spielersperre ist auf zwei Wegen möglich: Ein Spieler kann sich selbst sperren oder durch eine andere Instanz gesperrt werden. Eine sogenannte Fremdsperre kann zwar durch Dritte erfolgen, jedoch kann nicht jeder einen Antrag auf Sperre stellen. In der Regel handelt es sich um etwa das Online Casino, das suchtauffälliges Verhalten feststellt oder nahe Familienangehörige.

Wie lange eine Spielersperre besteht, hängt von der Art der Antragstellung ab. Erfolgt eine Selbstsperre, wird der Spieler für mindestens 3 Monate vom Glücksspiel ausgeschlossen. Durch eine Fremdsperre kann ein Spieler für mindestens ein Jahr nicht mehr am legalen Glücksspiel teilnehmen. Individuell festgelegte Laufzeiten können veranlasst werden, dürfen die Mindestdauer jedoch nicht unterschreiten.

Wie funktioniert die OASIS Selbstsperre?

Jedem Spieler ist die Möglichkeit gegeben, sich selbst zu sperren. Die Selbstsperre kann sowohl über die Anbieter von Glücksspielen erfolgen. Online Casinos mit Lizenz müssen an das OASIS Sperrsystem angeschlossen sein. Dazu gehört auch, die Funktionen für eine Selbstsperre über das Kundenkonto zu integrieren.

Alternativ können Spieler einen Antrag manuell einreichen. Das PDF Formular für eine Selbstsperre können Sie auf der Seite des Regierungspräsidium Darmstadt, der zuständigen Landesbehörde für OASIS, finden.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, sich selbst für 24 Stunden den Zugang zum Glücksspiel zu verwehren. Seriöse Online Casinos verfügen über einen sogenannten Panik Button. Die Sperre erfolgt automatisch ohne weitere Bestätigung. Der Eintrag in der OASIS Datenbank verliert seine Gültigkeit automatisch nach Ablauf der 24-stündigen Sperrfrist.

Wie funktioniert die OASIS Fremdsperre?

Wird ein Antrag auf Fremdsperre gestellt, müssen die Antragsteller Begründungen und Beweise vorlegen. Diese müssen verdeutlichen, dass der Spieler bereits spielsüchtig, spielsuchtgefährdet oder gar verschuldet ist.

Familienangehörige können Dokumente wie Mahnungen, Pfändungsbescheinigungen oder Ähnliches vorlegen. Auch die Veranstalter von Glücksspielen müssen Belege liefern, die riskantes Spielverhalten aufzeigen oder aufzeigen, dass ein Spieler seiner finanziellen Verpflichtung nicht nachkommen kann.

Nach dem Einreichen eines Antrags auf Spielersperre wird diese nicht einfach vollzogen. Jedem betroffenen Spieler wird die Möglichkeit gegeben, selbst Stellung zu beziehen. Entschieden wird nach bestem Ermessen durch die zuständige Behörde.

Wie kann die Spielersperre aufgehoben werden?

Nach Ablauf der Mindestdauer oder dem selbstgesetzten Zeitraum kann ein Antrag auf Aufhebung der Spielersperre erfolgen. Dieser Antrag muss immer schriftlich erfolgen. Das Formular zum Ausdrucken finden Sie auf der Seite des Regierungspräsidiums Darmstadt.

Anträge auf Aufhebung der Spielersperre können nur durch den Betroffenen selbst gestellt werden. Die Spielersperre läuft nicht automatisch aus. Stellt der Betroffene keinen Antrag auf Aufhebung, bleibt die Spielersperre als aktiv bestehen. Ein Antrag auf Aufhebung ist zudem erst nach dem Ablaufen der Mindestdauer möglich. Anträge, die früher gestellt werden, werden nicht und nicht rückwirkend bearbeitet.

Bei Aufhebung einer Selbstsperre informiert die zuständige Behörde den Spieler. Bei der Aufhebung der Fremdsperre werden auch die Antragsteller informiert. Ihnen wird so die Möglichkeit gegeben, erneut einen Antrag zu stellen.

Somit ist die Aufhebung einer OASIS Spielersperre nicht sofort wirksam, sondern erst nach Ablauf einer sogenannten Schutzfrist. Die Fristdauer beläuft sich auf eine Woche bei einer Selbstsperre und einem Monat bei einer Fremdsperre.